Sonntag, 29. Juli 2018

Der Geheimrat - mein heimlicher Begleiter


Gestern war ein guter Freund bei mir zu Besuch. Wir kamen auf unsere unsichtbaren „inneren“ Begleiter zu sprechen.
Als er von seinem Begleiter erzählte, und ich über die verschiedenen Eigenschaften und Qualitäten mehr erfuhr, dachte ich an meinen eigenen.
Manchmal nehme ich ihn ganz deutlich war, manchmal kümmere ich mich gar nicht um ihn.
Bei unserem gestrigen Gespräch aber dachte ich, dass es doch wichtig wäre, ihn viel mehr zu beachten.
Er ist wie ein Geheimrat, wie ein diskreter Freund. Und er meint es sehr gut mit mir. Sein reden ist sehr freundlich. Und sogar, wenn er mich kritisiert, dann ist die Kritik immer sehr verständnisvoll. Er versteht mich, warum ich manchmal so, und manchmal anders handele. Er versteht mich, wenn ich Dinge tue, die eigentlich nicht mit meinen Grundwerten übereinstimme.
Als ich klein war, im Internat, da habe ich viel mehr mit ihm gesprochen. Er hat mir geholfen, meine Einsamkeit zu überstehen.
Sehr oft war ich der Willkür von Erziehern und Lehrern ausgesetzt, er hat mir immer wieder gesagt, „Sie haben dich nicht geboren, sie haben keine Rechte an Dir“ Das hat mich in meinem „Stillen Widerstand“ sehr bestärkt. Offener Wiederstand war zu gefährlich.
Er hat mich gelehrt, wie ich ohne mein Gesicht zu verlieren, meine Fehler vor anderen eingestehen Kann.
Z.B. in innerlich sehr stressigen Situationen habe ich zu anderen Menschen sehr unfreundliche Dinge gesagt. Mein Geheimrad hat mich gelehrt, aus freien Stücken mich bei ihnen zu Entschuldigen. Ich war immer wieder erstaunt, das dies Menschen dann nicht bitter reagiert haben, sondern ihrersets sehr erstaunt waren, dass sich jemand bei ihnen einfach so entschuldigt.
Wenn ich traurig bin, dann redet mein Geheimrat mir gut zu. „Steh auf – komm – sei nicht traurig… Wir schafen das...“
Wenn ich das so aufschreibe, klingt das vielleicht banal, aber ich verstehe, wie wichtig er mir ist.
Es gibt ganz sicher auch andere Stimmen in mir. Stimmen die nicht so konstruktiv und aufbauend sind.
Ich bin meinem Freund sehr dankbar für das gestrige Gespräch und für die Möglichkeit, mehr über meine inneren Kräfte zu erfahren.
Ich hätte gern mehr davon...


Mittwoch, 18. Juli 2018

Einfacher und achtsamer


Ich sitze gerade in Petersburg in einem Kafe. Über 20 Jahre habe ich in dieser Stadt gelebt. Nun versuche ich ein neues Kapitel in meinem Leben zu schreiben.
Hier in Petersburg bin ich nun Gast. Mein Haus, ein Wohnwagen, steht in Chemnitz.
Einfacher und achtsamer leben, das habe ich als mein Motto gewählt.
Leben, das bedeutet kommunizieren - auch wenn ich ganz allein bin, ich verhalte mich doch immer zu anderen Menschen.
Wazlavik hat das einmal so auf den Punkt gebracht - "Man kann nie nicht kommunizieren."
Aber wie oft ist das Resultat meiner Kommunikation nicht das, was ich eigentlich wollte. Zum Beispiel beim Seminar  am letzten Wochenende.
Warum ist es mir oft nicht möglich klar und eindeutig auszudrücken, wass ich von meinen Kollegen will?
Warum finde ich mich immer wieder in einer Art Opferrolle vor, die mich am konstruktiven Agieren hindert?
Die schlüsselworte für diese Fragen sind vielleicht "achtsam" und "einfach".
Achtsam höre ich auf mich und auf das, was um mich herum passiert.
Einfacher - direkter - unmittelbarer versuche ich auf die Gegebenheiten zu antworten - nicht die Schwierigkeit, das Problem anzustarren, sondern nach den jetzt gerade möglichen Lösungen zu suchen.
So kann Kommunikation bestimmt erfolgreicher werden.

nicht-wissen, Zeugnis geben, handeln - und jetzt?

Was gerade in der Welt passiert, macht mir Angst. Ich sehe, wie das Völkerrecht ad absurdum geführt wird. Abkommen, Bündnisse, ...